Neurologie

Fachbereich Neurologie

Modell Mensch mit Nerven, Muskeln und Skelett

Der Fachbereich Neurologie befasst sich mit dem Nervensystem des Menschen sowie der Muskulatur und Motorik. Das neuronale System des Menschen fungiert als zentraler Vermittler zwischen Gehirn, Organen und dem gesamten Organismus. Störungen in der Sensibilität der Nerven können weitreichende Folgen in Steuerung und Kontrolle körperlicher und geistiger Funktionen haben. 

Ein Neurologe benötigt als Facharzt diverse Geräte und Hilfsmittel, die durch nicht-apparative Untersuchungen, wie Reflextests mittels Reflexhammer, und apparative Untersuchungen, wie beispielsweise bildgebende Verfahren (Ultraschall und MRT etc.), eine präzise Diagnostik ermöglichen.


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Neurologische Symptome und Befunde

Erkrankungen des Nervensystems können sowohl neurologische Symptome (z.B. Kopfschmerzen, Schwindel, Taubheitsgefühle) als auch andere Symptome (z.B. Schmerzen, Schwäche, Krämpfe) verursachen. Es gibt viele verschiedene Erkrankungen in der Neurologie, die von degenerativen Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson bis hin zu akuten Erkrankungen wie Schlaganfall und epileptischen Anfällen reichen.

Beispiele für mögliche Symptomatiken:

  • Kopfschmerzerkrankungen, beispielsweise Migräne
  • Sensibilitätsstörungen und Schmerzen
  • Sehprobleme
  • Wachheits- & Bewusstseinsstörungen
  • Schlafstörungen
  • Einschränkung von Sprache und Sprechen
  • Sexuelle Dysfunktion
  • Schluckbeschwerden
  • Lähmungen in Extremitäten
  • Einschränkung der Denk-, Konzentrations- & Gedächtnisleistung
  • Spastizität
  • Geh- & Gleichgewichtsprobleme

Beispiele für mögliche Befunde:

  • Erkrankungen des Nervensystems durch Bakterien oder Viren
  • Multiple Sklerose
  • Altersbedingte Degeneration der Nervenzellen
  • Lokale Schädigung des Nervensystems (z. B. Karpaltunnel-Syndrom)
  • Schlaganfall
  • Parkinson
  • Mononeuropathie, Polyneuropathien (Nervschädigung)
  • Demenz
  • Tumore
  • Meningitis, Enzephalitis
  • Epilepsie
Erkrankungen des Nervensystems können sowohl neurologische Symptome (z.B. Kopfschmerzen, Schwindel, Taubheitsgefühle) als auch andere Symptome (z.B. Schmerzen, Schwäche, Krämpfe) verursachen. Es gibt viele verschiedene Erkrankungen in der Neurologie, die von degenerativen Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson bis hin zu akuten Erkrankungen wie Schlaganfall und epileptischen Anfällen reichen.

Möglichkeiten zur neurologischen Untersuchung

Patientinnen und Patienten berichten häufig über Schmerzen in einzelnen Körperteilen oder Muskeln, ohne dass eine offensichtliche, organische Ursache vorliegt. Auch Einschränkungen in der Motorik oder der Denk- und Sprachfähigkeit können auf eine neurologische Erkrankung hindeuten. Dem Facharzt der Neurologie steht ein breites Spektrum an diagnostischen Möglichkeiten offen, die oft miteinander kombiniert werden:

Nicht­-ap­parati­ve Diagnostik in der Neurologie

Für die Funktionalität und Sensibilität des Nervensystems und der Muskulatur bilden einfache Diagnostikgeräte die traditionelle Grundlage der Untersuchung. Hierzu gehören beispielsweise der Reflexhammer zur Überprüfung automatisierter Reaktionen von Muskeln und Gelenken auf äußere Reize. Stimmgabeln nach Rydel-Seiffer helfen, neben der Überprüfung der Hörfähigkeit, Polyneuropathien und andere Schädigungen des Nervensystems auszuschließen. Mit einer Stimmgabel kann die Reizübermittlung eines Nervens nicht-invasiv, risikofrei und schmerzlos überprüft werden. Monofilamente werden in der Neurologie zur Untersuchung der Nervenfunktion verwendet. Hierbei wird ein dünner Draht oder ein stabiler Faden, der an einem Handgriff befestigt ist, zur Testung von Empfindlichkeit oder Taubheit, meist an der Fußsohle, eingesetzt. Zudem werden Diagnostiklampen, sog. Penlights, zur Testung der Reaktion auf Lichtimpulse eingesetzt. Hier finden Sie eine Übersicht der KS Medizintechnik Bestseller Neurologische Untersuchung.


Apparative neurologische Diagnostik – bildgebend Verfahren im Fachbereich Neurologie

Moderne Verfahren wie die Bildgebung mittels MRT / fMRT, PET und Ultraschall machen Tätigkeiten des Gehirns sichtbar und geben einen Einblick in die Aktivität von Hirnarealen des Patienten. Auch psychische Störungen lassen sich auf diese Weise diagnostizieren, indem ein konkretes Bild über die zugehörige Aktivität im Gehirn entsteht.

MRT (Magnetresonanztomographie)
Die Magnetresonanztomographie (MRT) nutzt Magnetfelder und Radiowellen, um Schnittbilder von Weichteilgeweben wie Gehirn und inneren Organen zu erzeugen. Sie wird angewendet, wenn Röntgen oder Ultraschall unklar sind oder zur Untersuchung dynamischer Prozesse wie Stoffwechselvorgänge im Gehirn.

fMRT – (Funktionelle Magnetresonanztomographie)
Die fMRT erfasst Gehirnaktivitäten während der Patient Aufgaben löst. Sie hilft, Sprach-, Bewegungs- und Sehzentren im Gehirn zu lokalisieren und wird in der Neurochirurgie genutzt, um Operationsrisiken bei Hirntumor- und Epilepsiepatienten abzuschätzen.

PET ( Positronenemissionstomografie)
Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) ist ein bildgebendes Verfahren, das Stoffwechselprozesse im Körper sichtbar macht. Dabei werden radioaktive Tracer, z.B. markierter Traubenzucker, injiziert. Ein Computer berechnet Bilder aus der abgegebenen Strahlung und zeigt Unterschiede in der Stoffwechselaktivität. Dadurch können Tumoren und Metastasen, die sich anders verhalten als gesundes Gewebe, gut erkannt werden.

Doppler-Ultraschall
Die extra-/transkranielle Dopplersonographie ist eine nichtinvasive Ultraschalluntersuchung in der Neurologie zur Beurteilung von Hals- und Hirngefäßen. Sie erfasst Verengungen und Verschlüsse an hirnversorgenden Halsarterien (extrakraniell) sowie Arterien im Gehirn (transkraniell – durch den Schädel (Cranium) hindurch an der Schläfe und am Hinterkopf).


Apparative Diagnostik – EEG (Elektroenzephalografie)

Neurophysiologische Diagnostik beinhaltet verschiedene Untersuchungsmethoden zur Analyse von zentralem und peripherem Nervensystem. Die Elektroenzephalografie (EEG) ist die bekannteste und am längsten angewendete Methode, die elektrische Gehirnaktivität an der Schädeloberfläche misst. Das elektrisch basierte Verfahren hilft, die Signalstärke und die Refraktärzeit einzelner Nervenimpulse zu überprüfen, um zu schwache oder ausbleibende Impulse des Nervensystems zu ermitteln. Ein auffälliges EEG liefert beispielsweise wichtige diagnostische Hinweise, z.B. auf Epilepsie, Alzheimer oder Migräne.

Lobor-Diagnostik in der Neurologie – Liqourunterschungen & Blutmarker

Anders als bei der konkreten Untersuchung eines Organs ist das Nervensystem ein komplexes Gebilde, das je nach Symptomen einen ganzheitlichen Ansatz benötigt. Durch die Analyse von Blutmarkern und der Untersuchung von Liquor (Nervenwasser aus dem Rückenmark) lassen sich oftmals Diagnosen eingrenzen und Ursachen wie eine Belastung mit Bakterien, Viren oder anderen Erregern ermitteln. Diese können je nach Ausstattung in der Praxis oder einem spezialisierten Labor ermittelt werden.

Einflussfaktoren auf neurologische Erkrankungen

Erkrankungen des Nervensystems haben über die letzten Jahrzehnte medizinisch an Bedeutung gewonnen. So gibt die Weltgesundheitsorganisation WHO einen erheblichen Anstieg an Demenzerkrankungen weltweit an, der in den kommenden Jahren noch steigen dürfte. Auch wenn es nicht zu einer solch schwerwiegenden Erkrankung kommen muss, tragen diverse Faktoren zur Ausbildung einer Nervenkrankheit bei.

Genetische Erkrankungen

Wie in allen medizinischen Gebieten kann das Erbgut das Risiko erhöhen, im Laufe des Lebens eine neuronale Erkrankung zu erleiden. Sind Demenzen und andere nervliche Erkrankungen in der Familie bekannt, kann dies zum wertvollen Anhaltspunkt für den behandelnden Arzt werden.

Umwelteinflüsse

Äußere Einwirkungen beeinflussen das neuronale System, speziell im Kindes- und Jugendalter, während sich dieses noch vollständig ausbildet. Einige neurologische Erkrankungen können durch Umweltfaktoren wie Schadstoffe, Chemikalien oder Infektionen ausgelöst werden. Auch einige Medikamente können das Risiko für neurologische Erkrankungen erhöhen oder Symptome verschlimmern.

Lebensstil & Alter

Einige Faktoren im Lebensstil von Patienten stehen im Verdacht, neurologische Erkrankungen zu begünstigen. Darunter zählen Alkohol- und Drogenkonsum, Rauchen, mangelnde körperliche Aktivität und eine ungesunde Ernährung. Chronischer Stress kann ebenfalls zu einer erhöhten Anfälligkeit für neurologische Erkrankungen führen. Auch das Lebensalter spielt eine Rolle bei der Entstehung von neurologischen Erkrankungen. Einige Krankheiten entwickeln sich schleichend, im Laufe des Lebens und treten daher meist erst im höheren Lebensalter auf.

Gesellschaftliche Entwicklungen

Die steigende Zahl an Demenzerkrankungen könnte auf gesellschaftliche Faktoren hindeuten. Hierzu sind Veränderungen des Nervensystems durch die moderne Lebensweise mit einer permanenten Reizüberflutung und der täglichen Nutzung von Geräten wie Smartphones und Computern zu zählen. Konkrete Einflüsse dieser Art wird die neurologische Forschung der Zukunft aufdecken.

Einschränkungen durch neurologische Erkrankungen

Die Anzahl an Erkrankungen des Nervensystems im Fachbereich Neurologie ist hoch und komplex. Häufig zeigen sie sich durch Einschränkungen in der Motorik, autonomen Funktionen des Körpers, Sprache, Sensibilität, kognitiven Fähigkeiten oder Verhaltensveränderungen. Oftmals sind die Beschwerden sehr unspezifisch und können erst durch eine gezielte und umfassende Diagnostik zweifelsfrei einer neurologischen Erkrankung zugeordnet werden.

Motorische Funktionen
  • Muskelschwäche oder Lähmung
  • Koordinations- und Gleichgewichtsprobleme
  • Unkontrollierte Muskelbewegungen (Spasmen, Zittern, Zuckungen)
Sensible Funktionen
  • Taubheitsgefühl oder Kribbeln
  • Schmerzen oder gesteigerte
  • Schmerzempfindlichkeit
  • Störungen der Wahrnehmung von Berührung, Temperatur, Vibration oder Lage der Gliedmaßen
Kognitive Funktionen
  • Gedächtnisverlust oder Gedächtnisstörungen
  • Schwierigkeiten beim Lernen oder Verstehen
  • Probleme mit Aufmerksamkeit, Konzentration oder Entscheidungsfindung
Emotionale und Verhaltensprobleme
  • Stimmungsschwankungen, Depression oder Angst
  • Reizbarkeit oder Aggressivität
  • Soziale Rückzug oder Schwierigkeiten in sozialen Situationen
Kommunikation
  • Sprach- und Sprechstörungen (Aphasie, Dysarthrie)
  • Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben oder Rechnen
Visuelle und auditive Störungen
  • Sehstörungen (Doppelbilder, Verschwommensehen, Gesichtsfeldausfälle)
  • Hörstörungen oder Tinnitus (Ohrensausen
Autonome Funktionen
  • Störungen der Blasen- oder Darmkontrolle
  • Schwierigkeiten bei der Regulation von Herzfrequenz, Blutdruck oder Körpertemperatur
  • Schwitzen, trockene Haut oder andere Hautveränderungen

Wichtige neuronale Erkrankungen im Fachbereich Neurologie

Arzt erklärt MRT

Schlaganfälle

Schlaganfälle (Hirninfarkte, Hirnblutungen) sind eine häufige Erkrankung in der Neurologie und treten auf, wenn das Gehirn durch eine Blockade oder eine Blutung im Blutgefäßsystem beschädigt wird. Je nach Art des Schlaganfalls kann es zu unterschiedlichen Symptomen kommen, wie beispielsweise Lähmungen, Sprachstörungen oder Sehstörungen. Eine schnelle Diagnose und Behandlung sind bei einem Schlaganfall entscheidend, um Schäden am Gehirn zu minimieren.

Parkinson’sche Krankheit

Die Parkinson-Erkrankung ist eine degenerative Erkrankung des Nervensystems, die durch den Verlust von Dopamin-produzierenden Zellen im Gehirn verursacht wird. Dies kann zu Symptomen wie Zittern, Steifheit, Bewegungsverlangsamung und Gangstörungen führen. Es gibt keine Heilung für die Parkinson-Erkrankung, aber es gibt Medikamente und Therapien, die die Symptome lindern und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen können.

Mononeuropathie, Polyneuropathien

Mononeuropathien sind Erkrankungen bei denen ein peripherer Nerv geschädigt ist, wobei bei Polyneuropathien mehrere periphere Nerven betroffen sind. Die häufigste Ursache für Polyneuropathien sind Diabetes mellitus, Infektionen, Toxine, Krebs, Nährstoffmangel, Autoimmunerkrankungen aber auch andere Erkrankungen wie Alkoholismus, Vitaminmangel oder genetische Störungen. Symptome können Schmerzen, Taubheitsgefühle, Schwäche oder Muskelschwund sein. Die Behandlung hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab und kann Medikamente, Physiotherapie und andere Therapien umfassen.

Demenzen

Demenzen, am bekanntesten die Alzheimer’sche Krankheit, beschreiben eine schleichende Degeneration des Gehirns mit einem uneinheitlichen Krankheitsverlauf. Über Jahre hinweg büßen Erkrankte erlernte Fertigkeiten und Wissen über sich und ihre Umwelt ein. Was zunächst oft das Kurzzeitgedächtnis und die Merkfähigkeit beeinflusst, kann bei schweren Demenzen das komplette Bewusstsein für die eigene Persönlichkeit zerstören.

Hirntumore

Hirntumore sind schwerwiegende Erkrankungen, die wie bei anderen Formen von Krebs durch eine Wucherung gut- oder bösartiger Zellen entstehen. Diese können mit stetigem Wachstum Einfluss auf weitere Hirnareale und die korrekte Weiterleitung elektrischer Reize nehmen, was zu einer diffusen Symptomatik führt.

Meningitis und Enzephalitis

Hirnhautentzündung (Meningitis) und Gehirnentzündung (Enzephalitis) sind entzündliche Erkrankungen des Gehirns und können durch verschiedene Ursachen wie Viren, Bakterien oder Pilze verursacht werden. Symptome können Fieber, Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Bewusstseinsstörungen und Krampfanfälle sein. Die Behandlung von Hirnhautentzündung und Gehirnentzündung beinhaltet in der Regel die Verwendung von Antibiotika, Antivirenmedikamenten oder Antimykotika.

Multiple Sklerose (MS)

Multiple Sklerose ist eine chronische entzündliche Erkrankung, bei der das Immunsystem die Myelinscheiden, die die Nerven umhüllen, angreift und beschädigt. Dies kann zu einer Vielzahl von Symptomen führen, wie beispielsweise Lähmungen, Sehstörungen, Kribbeln oder Taubheitsgefühlen. Es gibt derzeit keine Heilung für MS, aber es gibt Medikamente und Behandlung, die die Symptome lindern und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen können.

Bewegungs- und Koordinationsstörungen

Diese Störungen können durch eine Vielzahl von Erkrankungen verursacht werden, wie beispielsweise Schlaganfall, Gehirnverletzungen oder degenerative Erkrankungen des Nervensystems. Symptome können Schwierigkeiten beim Gehen, Unfähigkeit, die Körpersymmetrie aufrechtzuerhalten, und Probleme mit der Feinmotorik sein. Die Behandlung von Bewegungs- und Koordinationsstörungen hängt von vielen Faktoren ab, sie kann beispielsweise mit Medikamenten oder Physiotherapie erfolgen.

Druckverletzungen an Nerven

Verletzungen und Druckschäden an Nerven können zu Schmerzen, Taubheitsgefühlen oder Schwäche führen. Beispielsweise können Bandscheibenvorfälle auf die Nerven drücken und diese Beschwerden in bestimmten Körperbereichen verursachen. Die Behandlung von Verletzungen und Druckschäden an Nerven hängt von der Schwere der Verletzung ab und kann von der Ruhe bis zur operativen Korrektur reichen.

Migräne (Kopfschmerzen)

Migräne-Kopfschmerzen werden durch eine Kombination aus genetischen, umweltbezogenen und neurochemischen Faktoren verursacht. Es wird angenommen, dass Veränderungen im Serotonin-Spiegel im Gehirn während einer Migräne-Attacke eine Rolle spielen können. Bestimmte Trigger wie Stress, Schlafmangel, bestimmte Lebensmittel, Hormonschwankungen oder Umweltfaktoren können jedoch auch Migräne auslösen.

Neuralgie (Nervenschmerzen)

ervenschmerzen (Neuralgie) können durch eine Vielzahl von Ursachen verursacht werden, einschließlich Verletzungen, Infektionen, Entzündungen oder degenerativen Erkrankungen. In einigen Fällen kann eine Kompression eines Nervs oder einer Nervenwurzel durch Verletzung, Tumor oder Bandscheibenvorfall auch Neuralgien verursachen. Einige spezifische Ursachen für Neuralgien sind z.B. Trigeminusneuralgie, Ischiasneuralgie oder Post-Zoster-Neuralgie, die nach einer Gürtelrose-Infektion auftreten kann. Die Behandlung von Neuralgien hängt von der spezifischen Ursache ab und kann von der Verwendung von Schmerzmitteln bis hin zu speziellen Medikamenten etc. reichen.

Muskelerkrankungen

Muskelerkrankungen wie Muskeldystrophie und Myasthenie sind Erkrankungen, die die Muskeln und ihre Fähigkeit zur Kontraktion beeinträchtigen können. Muskeldystrophie ist eine Gruppe von massiven Erkrankungen, die zu Muskelschwund und Muskelschwäche führen können, während Myasthenie eine Autoimmunerkrankung ist, die die Übertragung von Impulsen von Nerven auf Muskeln stört. Symptome können Muskelschwäche, Müdigkeit oder Schwierigkeiten beim Atmen sein. Die Behandlung von Muskelerkrankungen ist abhängig von der entsprechenden Ursache und kann z.B. medikamentös oder über Physiotherapie erfolgen.

Epilepsie

Epilepsie ist eine Erkrankung, bei der das Gehirn unkontrollierte elektrische Signale sendet, die zu Krampfanfällen führen können. Die Symptome können je nach Art des Anfalls variieren, sie können sich in Zuckungen, Bewusstseinsverlust und Verhaltensänderungen darstellen. Die Behandlung von Epilepsie umfasst in der Regel die Verwendung von Medikamenten, um Anfälle zu kontrollieren, sowie andere Therapien wie die Vagusnervstimulation (VNS), bei dem der linke Nervus vagus elektrisch stimuliert wird oder die Neurochirurgie, um Anfälle zu reduzieren oder zu eliminieren.

Behandlung neurologischer Erkrankungen

Nach dem heutigen medizinischen Stand lassen sich viele Krankheiten im Fachbereich Neurologie wie Alzheimer oder Parkinson nicht heilen. Hier liegt der Schwerpunkt der Behandlung auf eine Linderung der Beschwerden und ein Ausbremsen des Fortschreitens der Erkrankung. Bei degenerativen neurologischen Erkrankungen, beispielsweise der Demenz, werden oftmals konservative Behandlungsmethoden zum Training der Gehirnfunktion eingesetzt, um die kognitiven Fähigkeiten zu erhalten oder zu verbessern.

Die neurologische Rehabilitation mit einem Aufbau neuer Nervenzellen steht bei vielen milden Krankheitsbildern im Vordergrund. Die Bekämpfung von Erregern erfolgt im Regelfall medikamentös. Operative Eingriffe sind vor allem bei Hirntumoren und anderen schwerwiegenden Krankheitsbildern etabliert, um Gewebe zu entfernen oder manuell Einfluss auf die Weiterleitung von Reizen zu nehmen.


Die Ausbildung zum Neurologen

Die Ausbildung zum Neurologen erfordert zunächst ein abgeschlossenes Medizinstudium, das in der Regel etwa sechs Jahre dauert. Nach dem Abschluss des Medizinstudiums müssen angehende Neurologen eine mehrjährige Facharztausbildung absolvieren, die in Deutschland in der Regel fünf bis sechs Jahre dauert.

Während dieser Facharztausbildung müssen die Ärzte verschiedene Fachbereiche durchlaufen, darunter Neurologie, Psychiatrie, Neurochirurgie und Rehabilitation. Die Ausbildung beinhaltet auch praktische klinische Erfahrung und theoretischen Unterricht. Ein Teil der Ausbildung wird in der Regel in spezialisierten Abteilungen und Kliniken absolviert.

Nach Abschluss der Facharztausbildung müssen angehende Neurologen eine Prüfung ablegen, um ihre Qualifikation als Facharzt für Neurologie zu erhalten. Die genaue Dauer der Ausbildung kann je nach Land und medizinischem Ausbildungssystem variieren.


Spezialisierungen in der Neurologie

Neurologen können sich auf verschiedene Bereiche der Neurologie spezialisieren, um eine besondere Expertise in bestimmten Krankheitsbildern oder Behandlungsmethoden zu erlangen. Einige der häufigsten Spezialisierungen in der Neurologie umfassen:

Epileptologie
Spezialisiert auf die Diagnose und Behandlung von Epilepsie und Anfallserkrankungen.

Neuromuskuläre Erkrankungen
Spezialisiert auf die Diagnose und Behandlung von Störungen des Muskel- und Nervensystems.

Schlafmedizin
Spezialisiert auf die Diagnose und Behandlung von Schlafstörungen wie Schlafapnoe und Insomnie.

Bewegungsstörungen
Spezialisiert auf die Diagnose und Behandlung von Erkrankungen wie Parkinson, Tremor oder Chorea.

Schlaganfallmedizin
Spezialisiert auf die Behandlung von Schlaganfällen und Präventionsstrategien.

Neuropsychologie
Spezialisiert auf die Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen, die das Gehirn und das Verhalten beeinflussen, wie z.B. Demenz, Depression oder Schizophrenie.

Es ist auch möglich, sich auf bestimmte Altersgruppen zu spezialisieren, z.B. auf die Kinderneurologie oder Geriatrie (Altersneurologie). Eine Spezialisierung in der Neurologie erfordert zusätzliche Ausbildung und Erfahrung, einschließlich klinischer Praxis und Fortbildungen.