Das finden Sie in unserem Beitrag zu „Audiometrie in der Arztpraxis - Ton-Audiometrie“:
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Audiometrie Grundlagen, Begriffe, Tests
Lesen Sie hier mehr zum Thema Grundlagen, Begriffe und Tests in der Audiometrie: Ohr, Corti-Organ, Luft- und Knochenleitung, Freifeld FF, konduktive Schwerhörigkeit, ensorineurale Schwerhörigkeit, kombinierte Schwerhörigkeit, Stimmgabel-Test nach Rinne und Weber u.v.m.
Sprach-Audiometrie
Die Sprachaudiometrie ist ein audiologisches Verfahren, das die Fähigkeit zum Sprachverständnis bei unterschiedlichen Lautstärken prüft. Sie ist entscheidend für die Diagnose von Hörstörungen und die Anpassung von Hörgeräten.
Die wichtigsten Fakten zur Ton-Audiometrie
Die Ton-Audiometrie umfasst die Messung von Frequenzen zwischen 125 Hz und 8kHz, welche im Audiogramm dokumentiert werden. Die Hörkurve im Audiogramm zeigt den Hörverlust für jede einzelne Frequenz, wobei tiefe Frequenzen am linken und hohe Frequenzen am rechten Rand des Audiogramms dargestellt werden. Die Symbole im Audiogramm können je nach Land variieren.
Hörschwelle (HS) / Hörverlust (HV)
Hörschwelle – leisestes Geräusch, das eine Person hören kann. Es wird in Dezibel (dB) gemessen und für verschiedene Frequenzen oder Tonhöhen bestimmt. Eine normale Hörschwelle liegt im Bereich von 0 bis 20 dB.
Hörverlust – bezieht sich auf die Abweichung der Hörschwelle einer Person von der normalen Hörschwelle. Es wird auch in Dezibel gemessen. Der Grad des Hörverlusts kann wie folgt klassifiziert werden:
- Leichter Hörverlust: 25-40 dB
- Mittlerer Hörverlust: 41-60 dB
- Schwerer Hörverlust: 61-80 dB
- Profounder (tiefgreifender) Hörverlust: 81 dB u. mehr
Unbehaglichkeitsschwelle (UCL)
Die Unbehaglichkeitsschwelle (UCL, von engl. “Uncomfortable Loudness Level” oder auch “Uncomfortable Level”) bezeichnet in der Ton-Audiometrie das Lautstärkeniveau, bei dem ein Ton für eine Person unangenehm oder unerträglich wird. Es handelt sich nicht um das Schmerzschwellenniveau, sondern um das Niveau, bei dem der Ton als unangenehm empfunden wird, bevor er schmerzhaft wird. Einige wichtige Punkte zur Unbehaglichkeitsschwelle:
Messung
Die UCL wird oft in der Audiometrie gemessen, insbesondere wenn Hörgeräte angepasst werden. Es ist wichtig zu wissen, wie laut ein Ton sein kann, bevor er für den Träger eines Hörgeräts unangenehm wird, um sicherzustellen, dass das Gerät nicht zu laute Töne verstärkt.
Einheit
Wie die Hörschwelle wird auch die UCL in Dezibel (dB) gemessen.
Bedeutung bei Hörgeräteanpassung
Die Kenntnis der UCL einer Person hilft Audiologen und Hörgeräteakustikern, die maximale Verstärkung eines Hörgeräts so einzustellen, dass Töne klar und verständlich, aber nicht unangenehm oder schädlich sind.
Variabilität
Die UCL kann von Person zu Person variieren und kann bei Personen mit Hörverlust oft niedriger sein als bei Personen mit normalem Hörvermögen. Das bedeutet, dass Menschen mit Hörverlust oft empfindlicher auf laute Töne reagieren können.
Angenehme Lautstärke (MCL)
Die angenehme Lautstärke (MCL, von engl. “Most Comfortable Level”) bezeichnet das Lautstärkeniveau, bei dem ein Ton für eine Person am angenehmsten oder optimalsten ist, weder zu leise noch zu laut. Es handelt sich um das Niveau, bei dem gesprochene Worte oder andere Töne am besten wahrgenommen und verstanden werden können. Einige wichtige Punkte zur angenehmen Lautstärke (MCL):
Messung
Die MCL wird oft in der Audiometrie gemessen, insbesondere wenn Hörgeräte angepasst werden. Es ist wichtig zu wissen, bei welcher Lautstärke ein Ton für den Träger eines Hörgeräts am angenehmsten ist, um die optimale Verstärkung des Geräts einzustellen.
Einheit
Wie die Hörschwelle und die UCL wird auch die MCL in Dezibel (dB) gemessen.
Bedeutung bei Hörgeräteanpassung
Die Kenntnis der MCL einer Person hilft Audiologen und Hörgeräteakustikern, die Verstärkung eines Hörgeräts so einzustellen, dass Töne in einem Bereich liegen, der für den Träger am angenehmsten ist.
Variabilität
Die MCL kann von Person zu Person variieren und hängt oft von der Art und dem Grad des Hörverlusts ab. Einige Menschen mit Hörverlust benötigen möglicherweise eine höhere Lautstärke, um Töne als angenehm zu empfinden, während andere empfindlicher sein können.
Bereich
Die MCL liegt zwischen der Hörschwelle (HV) und der Unbehaglichkeitsschwelle (UCL). Der Normalbereich der angenehmen Lautstärke liegt oft bei etwa 65 dB HL, kann aber je nach individuellen Unterschieden variieren.
Das Überhören
In der Ton-Audiometrie bezeichnet das “Überhören” ein Phänomen, bei dem das bessere Ohr Töne wahrnimmt, die eigentlich für das schlechter hörende Ohr bestimmt sind. Dies kann zu ungenauen oder verfälschten Ergebnissen in einem Audiogramm führen. Hier sind die wichtigsten Punkte zum Überhören:
Wie es passiert
Wenn ein Ton, insbesondere ein lauter Ton, an das schlechter hörende Ohr gesendet wird, kann dieser Ton durch den Schädelknochen übertragen werden und vom besseren Ohr wahrgenommen werden.
Problem
Das Hauptproblem beim Überhören ist, dass es das Audiogramm verfälschen kann. Das schlechter hörende Ohr könnte fälschlicherweise als besser hörend eingestuft werden, weil das bessere Ohr den Ton tatsächlich hört.
Maskierung
Um das Überhören zu verhindern, wird das bessere Ohr oft “maskiert”. Dies bedeutet, dass im besseren Ohr ein kontinuierliches Rauschen oder ein anderer Maskierungston abgespielt wird, um es vorübergehend “abzulenken” und zu verhindern, dass es die für das andere Ohr bestimmten Töne hört.
Wann ist Maskierung notwendig?
Die Entscheidung, wann Maskierung angewendet werden sollte, basiert auf der Differenz der Hörschwellen zwischen den beiden Ohren und der Frequenz des zu testenden Tons. Audiologen haben spezifische Kriterien, um zu bestimmen, wann Maskierung erforderlich ist.
Bedeutung
Das korrekte Erkennen und Verhindern von Überhören ist entscheidend, um genaue Audiogrammergebnisse zu erhalten. Dies ist besonders wichtig, wenn ein signifikanter Hörverlust vorliegt oder wenn ein großer Unterschied im Hörvermögen zwischen den beiden Ohren besteht.
Das Vertäuben
Sprachverständlichkeitskurve – die Sprachbanane im Ton-Audiogramm
Die “Sprachbanane” ist ein Begriff, der in der Audiologie / Ton-Audiometrie verwendet wird, um den Bereich im Ton-Audiogramm zu beschreiben, in dem die meisten Sprachlaute (Phoneme) wahrgenommen werden. Dieser Bereich hat eine bananenähnliche Form im Audiogramm und repräsentiert die Lautstärke und Frequenz der meisten menschlichen Sprachlaute. Die Sprachbanane ist somit ein zentrales Konzept in der Audiologie und hilft Fachleuten, den spezifischen Hörverlust eines Patienten besser zu verstehen und geeignete Rehabilitationsstrategien zu entwickeln. Einige wichtige Punkte zur Sprachbanane in der Ton-Audiometrie:
Frequenzbereich
Die Sprachbanane umfasst in der Regel Frequenzen zwischen 250 Hz und 8000 Hz, wobei die meisten Sprachlaute zwischen 500 Hz und 3000 Hz liegen.
Lautstärkebereich
Die Laute innerhalb der Sprachbanane haben typischerweise eine Intensität zwischen 20 dB und 60 dB.
Bedeutung
Die Erkennung von Tönen innerhalb der Sprachbanane ist entscheidend für das Verstehen von gesprochener Sprache. Ein Hörverlust in diesem Bereich kann erhebliche Auswirkungen auf die Kommunikationsfähigkeit einer Person haben.
Verschiedene Laute
Innerhalb der Sprachbanane können verschiedene Konsonanten und Vokale identifiziert werden. Zum Beispiel liegen tieffrequente Vokale wie “oo” und “ah” am unteren Ende, während hochfrequente Konsonanten wie “s” und “sh” am oberen Ende liegen.
Hörverlust und Sprachverständnis
Ein Hörverlust, der speziell die Frequenzen innerhalb der Sprachbanane betrifft, kann das Sprachverständnis erheblich beeinträchtigen, selbst wenn andere Frequenzen normal gehört werden.
Hörgeräteanpassung
Bei der Anpassung von Hörgeräten ist es besonders wichtig, den Bereich der Sprachbanane zu berücksichtigen, um das Sprachverständnis zu optimieren.
Hochfrequenter Hörverlust (Hochtonabfall)
CPT-AMA
Anzeige der Hörgeräteversorgung
Bei der Regelversorgung handelt es sich um eine beidseitige Versorgung der Ohren. Um die Diagnose einer Schwerhörigkeit zu stellen, muss der tonaudiometrische Hörverlust auf dem Ohr mit besserem Gehör in mindestens einer Testfrequenz zwischen 500 und 4000 Hz bei 30 dB oder mehr liegen. Zudem darf das Sprachverstehen bei Einsatz des Freiburger Einsilbertests mit Kopfhörern bei einem Pegel von 65 dB nicht höher als 80% liegen.
Erklärung des PTA
Der Pure Tone Average (auf Deutsch: Reinton Durchschnitt) wird durch die Berechnung des Mittelwerts des Hörverlustes bei den Frequenzen 500 Hz, 1 kHz, 2 kHz und 4 kHz, was eine präzise Einschätzung der auditiven Beeinträchtigung erlaubt. Da insbesondere der Bereich dieser Frequenzen für das Sprachverständnis relevant ist, werden diese vier Frequenzen für die Berechnung des PTA verwendet. Abhängig von der verwendeten Audiometriesoftware ist es möglich, zu bestimmen, welche Frequenzen zur Berechnung des PTA herangezogen werden sollen.
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