Das finden Sie in unserem Beitrag zu „Audiometrie in der Arztpraxis - Sprach-Audiometrie“:
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Audiometrie Grundlagen, Begriffe, Tests
Lesen Sie hier mehr zum Thema Grundlagen, Begriffe und Tests in der Audiometrie: Ohr, Corti-Organ, Luft- und Knochenleitung, Freifeld FF, konduktive Schwerhörigkeit, ensorineurale Schwerhörigkeit, kombinierte Schwerhörigkeit, Stimmgabel-Test nach Rinne und Weber u.v.m.
Ton-Audiometrie
Hierbei wird das Hörvermögen einer Person über verschiedene Frequenzen hinweg gemessen, indem reine Töne in unterschiedlichen Frequenzen und Lautstärken präsentiert werden. Das Ziel ist es, die Hörschwelle des Patienten für jeden Ton zu bestimmen.
Die wichtigsten Fakten zur Sprachaudiometrie
Das Sprachaudiogramm
Vorgehensweise bei der Sprachaudiometrie in Ruhe
Bei der Sprachaudiometrie in Ruhe wird zunächst das bessere Ohr getestet. Es ist jedoch möglich, dass die Verständlichkeit niemals 100% erreicht oder bei höheren Pegeln sogar wieder abnimmt – die sogenannte Helmkurve. Um den Test durchzuführen, müssen zunächst die Ergebnisse der Tonaudiometrie vorliegen.
Für den Zahlentest in Ruhe mit Kopfhörer am besseren Ohr wird eine Startintensität festgelegt. Diese ergibt sich aus der Hörschwelle bei 500 Hz Luftleitung plus 20 dB. Ein Beispiel: Wenn die Hörschwelle bei 500 Hz 20 dB HL beträgt, beträgt die Startintensität 40 dB SPL.#
Das Ziel des Tests ist es, ein Ergebnis zwischen 30% und 70% zu erreichen. Wenn weniger als 30% verstanden werden, wird die Intensität um 10 dB erhöht. Wenn mehr als 70% verstanden werden, wird die Intensität um 10 dB reduziert. Wenn zwischen 30% und 70% verstanden wird, wird die Intensität um 10 dB reduziert, um eine zweite Messung durchzuführen oder eine Extrapolation aus der Linie parallel zur Normkurve zu erstellen.
Für den Sprachtest sind 10 Wörter pro Intensität vorgeschrieben, um ein verlässliches Ergebnis zu gewährleisten, da eine geringere Anzahl das Ergebnis verfälschen kann.
Für den Einsilbertest in Ruhe mit Kopfhörer am besseren Ohr wird die Startintensität aus dem Sprach-Hörverlust des Zahlentests plus 20 dB ermittelt. Ein Beispiel: Wenn der Sprach-Hörverlust (50% Verständlichkeit Zahlen) 40 dB SPL beträgt, beträgt die Startintensität 60 dB SPL. Die Intensität wird schrittweise um 15 dB erhöht, bis die maximale Diskrimination (Verständlichkeit) erreicht wird.
Vertäubung in der Sprach-Audiometrie und Sprach-Hörverlust
Bei einer deutlichen Asymmetrie in der Sprach-Audiometrie kann es notwendig sein, eine Vertäubung (Maskierung) durchzuführen. Hierbei erfolgt die Schallübertragung ausschließlich über den Knochenleitungs-Weg, wobei die Schallwellen über den Schädelknochen ins Ohr gelangen.
Wenn die Differenz zwischen der Knochenleitungsschwelle des zu maskierenden Ohrs und der verwendeten Sprachintensität 50dB beträgt, ist die Sprache auf dem besseren Ohr zwar hörbar, aber weiterhin nicht verständlich. Erst bei einer Differenz von 70dB beim Zahlentest bzw. 80dB beim Einsilbertest können die Wörter verstanden werden. Wird in diesem Fall kein Vertäuben durchgeführt, kann dies zu einem zu positiven Ergebnis für das schlechtere Ohr führen, was sich negativ auf die Behandlung des Patienten auswirken kann.
Daher ist es von großer Bedeutung, einen Hörverlust für Sprache genau zu diagnostizieren, indem die Differenz zwischen der Intensität, bei der der Patient 50% der Zahlen versteht, und dem Wert der Normkurve des Zahlentests (Normkurve 50% Verständlichkeit bei 18.5dB SPL) ermittelt wird.
Der Diskriminationsverlust (DV)
Der Verlust der Diskriminationsfähigkeit hat zur Folge, dass bestimmte Laute von Ohren und Gehirn nicht mehr erfasst werden können. Daraus resultiert eine erschwerte Unterscheidung von Wörtern und Sprachlauten, vor allem wenn diese ähnlich klingen. Der Diskriminationsverlust (DV) im Sprachaudiogramm bezieht sich dabei auf den Prozentsatz der nicht verstandenen einsilbigen Wörter bei der höchstmöglichen Verständlichkeit des Patienten. Die Formel zur Berechnung des DV lautet: Verständlichkeit in % + DV in % = 100 %. Eine Angabe zur Intensität in dB SPL ist bei der Bestimmung des DV unerlässlich. Zum Beispiel beträgt der DV bei einer Intensität von 80 dB SPL 30%, was bedeutet, dass der Patient bei dieser Lautstärke eine maximale Verständlichkeit von 70% aufweist. Es handelt sich hierbei um einen wichtigen Parameter, um eine angemessene Hörbehandlung zu planen und durchzuführen.
Der Hörverlust von Zahlen
Die Beeinträchtigung des Zahlenverstehens wird im medizinischen Kontext als Hörverlust für Zahlen bezeichnet. Der Hörverlust für die Erkennung von Zahlen, auch bekannt als Speech Recognition Threshold (SRT), wird definiert als der Punkt, an dem die Kurve der Zahlenerkennung die 50% Verständlichkeitslinie im Vergleich zur Normkurve schneidet. Wenn die Kurve der Zahlenerkennung bei 50dB SPL die 50%-Verständlichkeitslinie schneidet, beträgt der SRT 31,5dB (50dB – 18,5dB). Dieser Parameter ist von Bedeutung, um das Ausmaß des Hörverlusts in Bezug auf die Fähigkeit, Zahlen zu verstehen, zu ermitteln. Diese Werte werden also im Audiogramm auf der zentralen Achse vermerkt und bilden somit eine wichtige Basis für die Diagnose und Behandlung von Hörstörungen. Es ist von hoher Bedeutung, den Hörverlust für Zahlen frühzeitig und präzise zu erfassen, um eine adäquate Versorgung der Betroffenen sicherzustellen.
Die Aufblähkurve
Die Helm-Kurve
Zusammenhang zwischen Ton- und Sprach-Audiometrie bei Schwerhörigkeit
Muster eines Audiogramms für Ton und Sprache bei Hochtonabfall
Muster eines Audiogramms für Ton und Sprache bei Schallleitungsschwerhörigkeit
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