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Gefährdungsbeurteilung in der Arztpraxis – Anleitung

Eine Gefährdungsbeurteilung ist ein wesentlicher Bestandteil des betrieblichen Arbeitsschutzes und dient dazu, potenzielle Gefährdungen und Risiken in einer Arbeitsumgebung wie einer Arztpraxis zu identifizieren, zu bewerten und geeignete Maßnahmen zur Minimierung oder Beseitigung der Gefährdungen zu ergreifen. Durch die sorgfältige und regelmäßige Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung in der Arztpraxis können Sie die Sicherheit und Gesundheit Ihrer Mitarbeiter und Patienten gewährleisten, die Arbeitsbedingungen kontinuierlich verbessern und gesetzliche Vorschriften erfüllen. 


In 6 ausführlichen Schritten zu Ihrer individuellen Gefährdungsbeurteilung für die Arztpraxis


Mögliche Gefährdungen in der Arztpraxis

In einer Arztpraxis können verschiedene Gefährdungen für Mitarbeiter auftreten – hier sind einige Beispiele:

Infektionsrisiken:

Mitarbeiter können beim Umgang mit Patienten oder infektiösem Material (Blut, Sekrete, kontaminierte Instrumente) einer Ansteckungsgefahr ausgesetzt sein.

Chemische Gefährdungen:

Der Umgang mit Desinfektionsmitteln, Reinigungsmitteln und Medikamenten kann zu Hautreizungen, allergischen Reaktionen oder Vergiftungen führen, wenn sie nicht ordnungsgemäß verwendet oder gelagert werden.

Ergonomische Belastungen:

Fehlhaltungen oder sich wiederholende Bewegungen, beispielsweise beim Sitzen am Computer, bei Untersuchungen oder bei der Durchführung von Behandlungen, können zu Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen oder Sehnenscheidenentzündungen führen.

Psychische Belastungen:

Stress durch hohes Arbeitsaufkommen, Termindruck, emotionale Belastungen im Umgang mit Patienten oder Konflikte im Team können zu psychischen Belastungen und Erkrankungen wie Burnout oder Depressionen führen.

Stolper-, Rutsch- und Sturzgefahren:

Unebene Böden, Kabel, herumliegende Gegenstände oder verschüttete Flüssigkeiten können Stolper-, Rutsch- und Sturzgefahren darstellen und zu Verletzungen führen.

Strahlungsgefährdungen:

In einigen Arztpraxen kann es vorkommen, dass Mitarbeiter mit Röntgengeräten oder anderen Strahlungsquellen arbeiten müssen. Eine unzureichende Abschirmung oder unsachgemäße Handhabung kann zu einer erhöhten Strahlenbelastung führen.

Nadelstichverletzungen:

Mitarbeiter können sich bei der Handhabung von Spritzen, Kanülen oder Skalpellen verletzen, was zu Infektionen, insbesondere durch Blut übertragene Krankheitserreger, führen kann.

Lärm:

Die Geräuschkulisse in einer Arztpraxis kann, je nach Umfang und Art der medizinischen Geräte, durch Telefonklingeln oder Patientengespräche, zu Lärmbelastungen führen, die auf Dauer zu Stress oder Gehörschäden führen können.

Elektrische Gefährdungen:

Unsachgemäße Handhabung von elektrischen Geräten oder fehlerhafte Installationen können zu elektrischen Schlägen oder Bränden führen.

Weitere Punkte die zu berücksichtigen sind

Zusätzlich zu den oben genannten Gefährdungen sollten bei einer Gefährdungsbeurteilung für eine Arztpraxis auch folgende Punkte beachtet werden:

Brandschutz:

Die Prävention von Bränden und die Sicherstellung, dass Mitarbeiter im Brandfall angemessen reagieren können, ist entscheidend. Dazu gehören die korrekte Lagerung von brennbaren Materialien, die Verfügbarkeit von Feuerlöschern und die regelmäßige Durchführung von Brandschutzübungen.

Erste Hilfe und Notfallmanagement:

Stellen Sie sicher, dass ausreichend Mitarbeiter in Erster Hilfe geschult sind und ein Notfallplan für medizinische Notfälle oder andere kritische Situationen vorhanden ist. Erste-Hilfe-Ausrüstung sollte leicht zugänglich und regelmäßig gewartet werden.

Arbeitsschutzorganisation und Verantwortlichkeiten:

Es ist wichtig, klar definierte Verantwortlichkeiten für die Umsetzung und Überwachung von Arbeitsschutzmaßnahmen in der Praxis zu haben. Dazu gehört die Bestellung eines Sicherheitsbeauftragten oder einer verantwortlichen Person für Arbeitsschutz.

Datenschutz und Datensicherheit:

Die Sicherheit von Patientendaten und der Schutz der Privatsphäre sind wichtige Aspekte, die in einer Arztpraxis berücksichtigt werden müssen. Es sollte eine klare Datenschutzrichtlinie und angemessene Sicherheitsmaßnahmen für elektronische und physische Patientenakten vorhanden sein.

Barrierefreiheit:

Die Praxis sollte barrierefrei gestaltet sein, um Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder Behinderungen den Zugang zu ermöglichen. Dies betrifft sowohl die räumliche Gestaltung (z. B. Rampen, breite Türen) als auch die Kommunikation (z. B. Informationen in leichter Sprache oder in Gebärdensprache).

Umweltschutz:

Arztpraxen sollten darauf achten, ihren ökologischen Fußabdruck zu minimieren, z. B. durch umweltfreundliche Entsorgung von Abfällen, Energieeffizienzmaßnahmen oder den Einsatz umweltfreundlicher Materialien.

Hygiene- und Reinigungsstandards:

Eine gute Hygienepraxis ist entscheidend, um Infektionsrisiken zu minimieren. Dazu gehören regelmäßige Reinigung und Desinfektion von Oberflächen, Instrumenten und Räumlichkeiten sowie die Einhaltung von persönlichen Hygienevorschriften, wie Händewaschen und das Tragen von Schutzausrüstung.

Fort- und Weiterbildung:

Regelmäßige Fort- und Weiterbildungen für Mitarbeiter sind wichtig, um Fachkenntnisse auf dem neuesten Stand zu halten und das Bewusstsein für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz zu fördern.
Die Berücksichtigung dieser Themen in der Gefährdungsbeurteilung trägt dazu bei, ein umfassendes Bild der potenziellen Risiken in einer Arztpraxis zu erhalten und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um eine sichere und gesunde Arbeitsumgebung für alle Mitarbeiter zu gewährleisten. Die Auflistung ist aber nicht abschließend, und es können je nach Art der Praxis und den spezifischen Arbeitsbedingungen weitere Gefährdungen auftreten. Eine Gefährdungsbeurteilung sollte daher individuell für jede Arztpraxis durchgeführt werden.

Schritt für Schritt zur Gefährdungsbeurteilung

Hier ist eine ausführliche Anleitung zur Erstellung einer Gefährdungsbeurteilung für die Arztpraxis in 6 Schritten:


1. Vorbereitung


Team bilden:

Ein interdisziplinäres Team gewährleistet, dass verschiedene Perspektiven und Fachkenntnisse in den Prozess einfließen. Dadurch wird die Qualität der Gefährdungsbeurteilung verbessert, und es wird sichergestellt, dass alle Aspekte des Arbeitsschutzes berücksichtigt werden.
  • Wählen Sie Mitglieder aus verschiedenen Bereichen der Praxis (z. B. Praxisinhaber, Praxismanager, Sicherheitsbeauftragter, Betriebsarzt, Mitarbeitervertreter), um unterschiedliche Perspektiven und Fachkenntnisse einzubeziehen, die an der Erstellung der Gefährdungsbeurteilung beteiligt sind.
  • Planen Sie regelmäßige Treffen, um den Fortschritt der Gefährdungsbeurteilung zu besprechen und Aufgaben zu delegieren.

Gesetzliche Vorschriften:

Die Kenntnis der gesetzlichen Vorschriften ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Praxis alle Anforderungen für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz erfüllt. Das Nichtbefolgen dieser Vorschriften kann zu Bußgeldern, Sanktionen oder im schlimmsten Fall zu Arbeitsunfällen führen.
  • Konsultieren Sie die zuständige Aufsichtsbehörde, um sich über die aktuellen gesetzlichen Anforderungen zu informieren.
  • Sammeln Sie die gesetzlichen Vorschriften und Anforderungen für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz (z. B. Arbeitsschutzgesetz, Biostoffverordnung, Gefahrstoffverordnung).
  • Schulen Sie alle Teammitglieder in Bezug auf die relevanten Gesetze und Verordnungen, um ein gemeinsames Verständnis der Anforderungen zu gewährleisten.

Informationen sammeln:

Eine umfassende Datenerhebung ermöglicht ein vollständiges Verständnis der Arbeitsabläufe und -prozesse in der Praxis. Dies ist wichtig, um potenzielle Gefährdungen zu erkennen und adäquate Schutzmaßnahmen zu entwickeln.
  • Analysieren Sie bestehende Dokumente (Arbeitsplatzbeschreibungen, Betriebsanweisungen, Unfallstatistiken) und Ressourcen, um ein umfassendes Bild der Arbeitsumgebung, Arbeitsabläufe und -prozesse in der Praxis zu erhalten.
  • Befragen Sie die Mitarbeiter, um ihre Sichtweise auf potenzielle Gefährdungen und Risiken zu erfahren.

2. Gefährdungen erfassen

Begehung:

Die Begehung der Praxis stellt sicher, dass alle potenziellen Gefährdungen erfasst werden und keine Bereiche übersehen werden. So wird gewährleistet, dass die Gefährdungsbeurteilung umfassend und vollständig ist.
  • Gehen Sie systematisch durch alle Bereiche der Praxis (wie z. B. Empfang, Untersuchungsräume, Labor, Röntgenraum, Wartezimmer) und notieren Sie potenzielle Gefährdungen.
  • Verwenden Sie Checklisten, um sicherzustellen, dass keine wichtigen Aspekte übersehen werden.

Tätigkeiten und Prozesse:

Die Berücksichtigung aller Tätigkeiten und Prozesse ist wichtig, um sicherzustellen, dass alle potenziellen Gefährdungen erkannt werden, einschließlich solcher, die seltener oder nur unter besonderen Umständen auftreten.
  • Berücksichtigen Sie alle Tätigkeiten, die im Rahmen der Praxis ausgeführt werden, auch solche, die nur gelegentlich oder saisonal stattfinden.
  • Achten Sie auf besondere Situationen, wie z.B. Notfälle oder Arbeiten mit gefährlichen Substanzen, und erfassen Sie die damit verbundenen Risiken.
  • Beziehen Sie alle Tätigkeiten und Prozesse in der Praxis ein, einschließlich Reinigung, Wartung und Entsorgung von Materialien.

Gefährdungskategorien:

Die Kategorisierung von Gefährdungen ermöglicht eine strukturierte und übersichtliche Darstellung der Risiken. Dies erleichtert die Bewertung und Priorisierung von Maßnahmen zur Risikoreduktion. Erfassen Sie mögliche Gefährdungen aus verschiedenen Kategorien, z. B. chemische, biologische, physische, ergonomische, psychische und elektrische Gefährdungen.
  • Erstellen Sie für jede Kategorie eine separate Liste oder Tabelle, um die Gefährdungen klar und übersichtlich darzustellen.
  • Achten Sie darauf, dass für jede Kategorie die entsprechenden Schutzmaßnahmen und gesetzlichen Vorschriften berücksichtigt werden.

Protokollierung:

Die Protokollierung der identifizierten Gefährdungen ist wichtig für die Transparenz und Nachvollziehbarkeit des Prozesses. Sie dient als Grundlage für die Bewertung der Gefährdungen und die Ableitung von Schutzmaßnahmen.
  • Erstellen Sie eine übersichtliche Liste oder Tabelle mit allen identifizierten Gefährdungen, geordnet nach Arbeitsbereichen und Kategorien.
  • Halten Sie für jede Gefährdung zusätzliche Informationen fest, z.B. betroffene Mitarbeitergruppen oder spezielle Schutzmaßnahmen.

3. Gefährdungen bewerten

Wahrscheinlichkeit und Folgen:

Die Bewertung von Wahrscheinlichkeit und Folgen ermöglicht eine objektive Einschätzung der Risiken und hilft bei der Priorisierung von Maßnahmen. Dadurch können Ressourcen effizient eingesetzt und die größten Risiken zuerst angegangen werden.
  • Verwenden Sie eine Risikomatrix, um die Kombination aus Wahrscheinlichkeit und Folgen für jede Gefährdung einzuschätzen.
  • Beziehen Sie bei der Bewertung sowohl objektive Daten (z.B. Unfallstatistiken) als auch subjektive Einschätzungen (z.B. Mitarbeiterbefragungen) ein.

Priorisierung und Risikoklassen:

Die Priorisierung von Gefährdungen stellt sicher, dass die dringlichsten Probleme und höchsten Risiken zuerst angegangen werden. Dies ermöglicht eine effektive Verteilung von Ressourcen und trägt dazu bei, die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter zu gewährleisten. In Arztpraxen gibt es gesetzliche Grenzwerte für Gefährdungen.
  • Ordnen Sie die Gefährdungen anhand ihrer Gesamtrisikobewertung, um die dringlichsten Probleme zu identifizieren.
  • Berücksichtigen Sie bei der Priorisierung auch die Anforderungen der gesetzlichen Vorschriften und die Verfügbarkeit von Ressourcen für die Umsetzung von Maßnahmen.
  • Schutzziele und Maßnahmen können auf Basis der Gefährdungsermittlung festgelegt werden.

Bei den Gefährdungen sollten drei Risikoklassen beachtet werden, die nach dem Ampel-Prinzip gestaltet werden können:

ROT (hoch):
Im Falle von Gefährdungen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auftreten oder erhebliche gesundheitliche Auswirkungen haben könnten, ist ein dringender Handlungsbedarf gegeben. Daher müssen umgehend entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. In manchen Situationen kann eine unmittelbare Unterbrechung der Arbeit erforderlich sein.

GELB (mittel):
Gefährdungen, die potenziell eintreten und gesundheitliche Beeinträchtigungen verursachen könnten, erfordern mittelfristige Maßnahmen. Diese Risiken sollten in einem mittel- bis langfristigen Zeitrahmen eliminiert oder durch geeignete Maßnahmen minimiert werden. Unter besonderer Vorsicht kann eine kurzfristige Tolerierung in Erwägung gezogen werden.

GRÜN (gering):
Seltene Gefahren und Belastungen mit potenziell geringfügigen Gesundheitsschäden können als niedrige Risiken eingestuft werden. Solche Risiken gelten als akzeptable Restrisiken oder allgemeine Lebensrisiken, wodurch keine sofortige Handlungsnotwendigkeit gegeben ist.


Aktuelle Schutzmaßnahmen prüfen:

Die Beurteilung vorhandener Schutzmaßnahmen ist wichtig, um deren Wirksamkeit zu überprüfen und mögliche Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Eine solche Überprüfung stellt sicher, dass die getroffenen Maßnahmen weiterhin angemessen sind und den aktuellen Anforderungen entsprechen.
  • Beurteilen Sie die vorhandenen Schutzmaßnahmen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Eignung, um das Risiko zu reduzieren oder zu beseitigen.
  • Identifizieren Sie mögliche Schwachstellen oder Verbesserungspotenziale in den aktuellen Schutzmaßnahmen.

4. Maßnahmen:

Maßnahmenplanung:

Die Entwicklung geeigneter Maßnahmen ist entscheidend, um die identifizierten Gefährdungen zu reduzieren oder zu beseitigen. Durch effektive Maßnahmen wird die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter gewährleistet und das Risiko von Arbeitsunfällen oder Berufskrankheiten minimiert. Risikoreiche Substanzen oder Arbeitsmethoden sollten durch sicherere Alternativen ersetzt werden. Restliche Risiken sind vorrangig durch technische Lösungen, strukturelle Anpassungen zu reduzieren, wobei persönliche individuelle Schutzmaßnahmen als letzter Ausweg dienen.
  • Erarbeiten Sie für jede identifizierte Gefährdung praktikable Lösungen, um das Risiko zu minimieren oder zu beseitigen.
  • Beziehen Sie bei der Entwicklung von Maßnahmen die betroffenen Mitarbeiter ein, um ihre Akzeptanz und Wirksamkeit zu erhöhen.

Technische Lösungen:
Einsatz von Sicherheitsvorrichtungen, um die Exposition von Mitarbeitern gegenüber Gefährdungen und Belastungen zu verhindern.

Strukturelle Anpassungen:
Planung von Arbeitsabläufen, Strukturen und Zeitplänen, um die Anzahl der betroffenen Personen zu reduzieren und die Expositionsdauer zu minimieren.

Individueller Schutz:
Bereitstellung persönlicher Schutzausrüstung und spezieller Kleidung als letzte Verteidigungslinie für die Belegschaft.


Hierarchie der Prävention:

Die Anwendung der Hierarchie der Prävention stellt sicher, dass die effektivsten und nachhaltigsten Lösungen priorisiert werden. Dies trägt dazu bei, die Arbeitsbedingungen kontinuierlich zu verbessern und einen hohen Standard im Arbeitsschutz aufrechtzuerhalten.
  • Wenden Sie die Hierarchie der Prävention konsequent an, um sicherzustellen, dass die effektivsten und nachhaltigsten Lösungen priorisiert werden.
  • Achten Sie darauf, dass die gewählten Maßnahmen den gesetzlichen Anforderungen entsprechen und auf dem aktuellen Stand der Technik basieren.

Verantwortlichkeiten und Fristen:

Die Festlegung von Verantwortlichkeiten und Fristen stellt sicher, dass die Maßnahmen zeitnah und effektiv umgesetzt werden. Regelmäßige Überprüfungen ermöglichen die Kontrolle des Fortschritts und die Anpassung der Maßnahmen bei Bedarf.
  • Weisen Sie für jede Maßnahme einen Verantwortlichen zu, der für die Umsetzung und Überwachung zuständig ist.
  • Setzen Sie realistische Fristen für die Umsetzung der Maßnahmen und planen Sie regelmäßige Überprüfungen, um den Fortschritt zu kontrollieren.


5. Umsetzung und Dokumentation

Schriftliches Dokument:

Die Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung ist wichtig für die Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Kommunikation der Ergebnisse. Dies stellt sicher, dass alle Mitarbeiter informiert sind und die notwendigen Schutzmaßnahmen kennen und umsetzen.
  • Halten Sie alle Schritte der Gefährdungsbeurteilung in einem übersichtlichen Dokument fest, das für alle Mitarbeiter zugänglich ist.
  • Verwenden Sie eine klare und verständliche Sprache, um sicherzustellen, dass die Informationen für alle Beteiligten nachvollziehbar sind.

Aktualisierung und Überprüfung:

Regelmäßige Überprüfungen der Gefährdungsbeurteilung stellen sicher, dass sie stets aktuell ist und auf dem neuesten Stand der Technik und der gesetzlichen Vorschriften basiert. Dies trägt dazu bei, die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter kontinuierlich zu gewährleisten und neue Risiken frühzeitig zu erkennen und zu minimieren.
  • Planen Sie regelmäßige Überprüfungen der Gefährdungsbeurteilung, um sicherzustellen, dass sie stets aktuell und auf dem neuesten Stand der Technik und der gesetzlichen Vorschriften basiert.
  • Aktualisieren Sie das Dokument bei Veränderungen in der Praxis, z.B. bei der Einführung neuer Arbeitsabläufe, Technologien oder Materialien.

Kommunikation und Schulung:

Die Kommunikation der Ergebnisse der Gefährdungsbeurteilung und die Schulung der Mitarbeiter sind entscheidend, um das Bewusstsein für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz zu fördern. Gut informierte und geschulte Mitarbeiter sind in der Lage, die erforderlichen Schutzmaßnahmen korrekt anzuwenden und potenzielle Risiken selbstständig zu erkennen und zu minimieren.
  • Informieren Sie alle Mitarbeiter über die Ergebnisse der Gefährdungsbeurteilung und die daraus resultierenden Maßnahmen.
  • Schulen Sie die Mitarbeiter regelmäßig in Bezug auf die identifizierten Gefährdungen, die erforderlichen Schutzmaßnahmen und ihre individuellen Verantwortlichkeiten im Arbeitsschutz.

6. Wirksamkeit prüfen, Gefährdungsbeurteilung weiterentwickeln

Nach Durchführung von Schutzmaßnahmen sollten diese regelmäßig auf Wirksamkeit geprüft und Schutzziele evaluiert werden. Achten Sie auf mögliche neue Gefährdungen und veranlassen Sie ggf. weitere Maßnahmen. Aktualisieren Sie die Gefährdungsbeurteilung – insgesamt sollte die Gefährdungsbeurteilung ein kontinuierlicher Prozess sein, der regelmäßig überprüft und angepasst wird, um eine sichere und gesunde Arbeitsumgebung in der Arztpraxis zu gewährleisten.

Ihr KS Medizintechnik Redaktionsteam wünscht eine erfolgreiche Umsetzung

Wir hoffen, dass die bereitgestellten Informationen und Anleitungen Ihnen dabei helfen, die Gefährdungsbeurteilungen in Ihrer Arztpraxis effektiv und erfolgreich umzusetzen. Wir möchten uns bei Ihnen für Ihr Interesse an diesem wichtigen Thema bedanken und sind überzeugt, dass eine sorgfältige Umsetzung der Beurteilungen zu einer sichereren und gesünderen Arbeitsumgebung für Ihre Mitarbeiter und Patienten führen wird. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Durchführung Ihrer Gefährdungsbeurteilungen und stehen Ihnen bei weiteren Fragen oder Anliegen jederzeit zur Verfügung. Bleiben Sie sicher und gesund!