Medizinische Handschuhe
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Der medizinische Handschuh (Einmalhandschuh) schützt die Hände vor Krankheitserregern, Verletzungen, Verschmutzungen sowie chemischen Substanzen. Da der Allrounder in den unterschiedlichsten Einsatzgebieten seine Verwendung findet, gibt es ihn in vielen verschiedenen Ausführungen. Kaum ein Medizinprodukt wird in so vielen unterschiedlichen Materialien und Ausführungen angeboten wie der medizinische Handschuh. Sie haben die Wahl zwischen, Latex-, Nitril- und Vinylhandschuhen namhafter Hersteller, wie B.Braun, Hartmann, Unigloves, BSN, Meditrade u.v.m. Erhältlich sind die Einmalhandschuhe in steril, unsteril, gepudert oder puderfrei, von transparent bis farbig und bei Bedarf gerne mit dem passenden Handschuhspender, um Ihren Arbeitsalltag zu erleichtern.
Vorweg muss das Einsatzgebiet des Handschuhs klar definiert werden. Ein Handschuh, der z.B. für kosmetische oder septische Arbeiten getragen wird, erfüllt nicht die Anforderungen, die an einen Handschuh im OP-Bereich gestellt werden. Jedes Anwendungsgebiet und jeder Träger haben individuelle Anforderungen und Bedürfnisse an medizinische Handschuhe. Um diese zu erfüllen, finden Sie im KS Medizintechnik Onlineshop ein umfangreiches Sortiment an verschiedenen medizinischen Einweghandschuhen.
AQL-Wert (Acceptet-Quality-Level) – daran erkennt man eine gute Qualität
Bei medizinischen Schutzhandschuhen kommt es nicht nur auf das Material an. Der sogenannte AQL-Wert gibt Auskunft über die Qualität, beim AQL-Wert wird im Stichprobenverfahren die mögliche Höchstmenge an fehlerhaften Artikeln ermittelt. Als AQL-Standard für medizinische Handschuhe legt die Norm EN 455-1 einen AQL-Wert von 1,5 als Minimum fest. Das bedeutet, die Wahrscheinlichkeit von kleinsten Lecks beträgt 1,5% – je geringer der AQL-Wert, desto höher die Produktqualität.
Im Arbeitsalltag kommt es oft zu nassen oder geschwitzten Händen. Die gepuderte Variante der Einweghandschuhe ermöglicht selbst in diesen Situationen ein problemloses Überstreifen. Der Puder im Inneren sorgt dafür, dass der Handschuh auch bei Restfeuchtigkeit an den Händen problemlos angezogen werden kann, ohne zu verkleben. Das verwendete Puder enthält Bestandteile, die Hautunverträglichkeiten oder Allergien auslösen können, aus diesem Grund sollte vor längerem Gebrauch die Verträglichkeit getestet werden.
Vinylhandschuhe bestehen aus Polyvinylchlorid (PVC), bei der Herstellung werden Phthalate als Weichmacher verwendet. Diese Phthalate verleihen dem Vinylhandschuh ein angenehmes Tragegefühl und hohe Geschmeidigkeit. Sie sind besonders beständig gegen Öle, Fette, Säuren und Laugen. Jedoch sind sie im Gegensatz zu Latex- und Nitrilhandschuhen weniger elastisch und reißfest, deshalb eignen sich Vinylhandschuhe eher für kurzfristige Tätigkeiten.
Latexhandschuhe sind die wohl bekanntesten und weitverbreitesten Handschuhe, die der Markt zu bieten hat. Das Naturprodukt Kautschuk enthält allerdings einige Inhaltsstoffe, die zu Hautirritationen oder Allergien führen können. Im Laufe der Jahre haben sich zahlreiche Latexallergien manifestiert und der Latexhandschuh wird in medizinischen Einrichtungen zunehmend durch Nitril-Handschuhe ersetzt. Bei guter Verträglichkeit ist Latex jedoch noch immer ein zuverlässiges und angenehmes Material für den sicheren Schutz der Haut.
Der Nitrilhandschuh besteht aus dem synthetischen Acrylnitril-Butadien-Kautschuk, dieser besitzt eine besonders hohe Beständigkeit gegen Öle und bestimmte Chemikalien. Das macht den Einweghandschuh elastisch, reißfest und führt gleichzeitig zu einem guten Tastempfinden. Ideal für Personen mit einer Latexallergie oder der Neigung zu Hautreizungen. Durch seine optimale Wärmeableitung ist der Nitril-Handschuh sogar bei hohen Temperaturen bestens geeignet.
Bei Operationshandschuhen liegt der Fokus, aufgrund der langen Tragedauer, vor allem auf dem Tragekomfort und der Materialqualität. Sie schützen die Hände durch ihre Materialdicke zuverlässig und setzen dennoch ein gutes Tastempfinden voraus. OP-Handschuhe besitzen eine angeraute Oberfläche an den Fingerspitzen, um ein Abrutschen auf Instrumenten oder bei der Durchführung von Behandlungen zu verhindern. Sie werden steril und einzeln bzw. paarweise verpackt angeboten und verhindern dadurch eine Kontamination des OP-Bereiches. Zudem werden Indikatorhandschuhe für das Tragen doppelter Handschuhe (Double Gloving) angeboten – sie dienen der Senkung des Perforationsrisikos und zur schnellen Erkennung von Perforationen.
Die PE-Handschuhe bestehen aus Polyethylen-Folie und sind ideal für Bereiche mit geringem Risiko. Sie werden meist für die nicht medizinischen Tätigkeiten eingesetzt, z.B. im Labor, für oberflächliche Reinigungsmaßnahmen oder kurzfristigen Kontakt mit Flüssigkeiten. Robuste Laborhandschuhe gemäß TRBA 250 bieten hingegen einen Haut- und Chemikalienschutz durch lang bewährtes Naturlatex und sind oftmals mit Baumwolle velourisiert (Baumwollbeflockte Innenbeschichtung).
Je belastender und länger die Tätigkeit, desto höher ist das Risiko einer unerkannten Perforation oder Durchlässigkeit. Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgemeinschaften (AWMF) empfiehlt daher einen Handschuhwechsel nach spätestens 15 Minuten. Um die Schweißbildung und eine einhergehende Reizung zu reduzieren, können dünne Baumwollhandschuhe, die sogenannten Undergloves, unter dem Einweghandschuh getragen werden.
Bei OP-Handschuhen kann das Risiko durch ein zweites Handschuhpaar (z.B. mit Indikatorsystem) deutlich verringert werden. Dennoch sollte auch dann nach 90 Minuten ein Handschuhwechsel erfolgen.
Ein großer und vermeidbarer Fehler ist oftmals die Kontamination der Haut beim Ausziehen der Handschuhe. Dabei ist nicht nur das Waschen und Desinfizieren vor und nach dem Tragen wichtig, sondern auch das Vorgehen beim Ausziehen der Handschuhe.
Schutzhandschuhe sicher ausziehen
Das Robert Koch-Institut stellt ein PDF-Dokument zur Verfügung, das eine mögliche Vorgehensweise bebildert darstellt, um den idealen Selbstschutz zu gewährleisten.
Das Dokument können Sie hier herunterladen.
Interessant zu wissen
Auf den ersten Blick spielt die Farbe der Handschuhe kaum eine Rolle. In der Lebensmittelindustrie dürfen aber lediglich blaue Nitrilhandschuhe verwendet werden, da natürliche Nahrungsmittel nicht blau sind, fällt ein verirrtes Stück direkt ins Auge. Genauso wichtig ist das transparente Paar Indikatorhandschuhe – nur so wird ein Loch direkt sichtbar.
Der richtige Einsatz der unterschiedlichen medizinischen Handschuhtypen in Arztpraxis, Krankenhaus, Pflegeheim und Labor ist ein wichtiger Baustein eines sicheren Hygienekonzeptes. So werden Mitarbeiter und Patienten bereits vor minimalen Risiken und insbesondere vor der Übertragung von Krankheiten durch z.B. Kreuzkontamination oder Keimverschleppung geschützt.
Im KS Medizintechnik Onlineshop finden Sie ein großes Angebot an medizinischen Handschuhen sowie medizinische Schutzkleidung für Ihre individuellen Ansprüche – stets zu besonders günstigen Preisen. Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung – rufen Sie uns an (0800 – 10 10 871) oder schreiben Sie uns via Kontaktformular oder über unseren Live-Chat.
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