Cast-Verbände & Schienen

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Synthetische Cast-Verbände & Schienen zur schnellen Immobilisation und Stabilisierung

Cast-Verbände und Schienen werden zur Immobilisation und Stabilisierung von geschädigten Strukturen des Körpers eingesetzt. Eine Cast-Behandlung wird zur Ruhigstellung von verletzten Strukturen, beispielsweise bei Frakturen, Distorsion, Luxationen sowie Entzündungen, durchgeführt.

Der Cast ist ein Hartverband aus Kunststoff, der wie ein klassischer umschließender Gips oder in Form einer Schiene angelegt wird. Das Material besteht aus Kunststoff- oder (Fiber-) Glasfasern und wird durch eine Beschichtung mit Kunstharz verstärkt. Der zirkuläre Castverband wird als Sekundärverband zur kompletten Ruhigstellung angelegt. Die Cast-Schiene wird oftmals bei frischen Traumata mit möglicher Schwellneigung oder nach Operationen verwendet.

Wichtige Grundregeln bei der Anlage des Casts

Vorherige Festlegung der anatomischen Stellung (Funktionsstellung, Intrinsic plus etc.)
50 % Überlappung beim Anlegen des Verbandes
Faltenfrei und ohne Druckstellen anwickeln
Alle Bereiche abpolstern, direkten Hautkontakt mit dem Cast-Material vermeiden
Konturen besonders abpolstern (Gelenke, Zwischenräume)

Vorteile des Kunststoff-Materials

Die Nutzung von Castverbänden ist eine gute Alternative zu Gipsverbänden. Kunststoff-Gips härtet schnell aus, ist einfach anzulegen und schon nach kurzer Zeit belastbar. Zudem besitzt der Castverband ein deutlich geringeres Gewicht im Vergleich zum klassischen Gipsverband. Das Modellieren und Ausbessern des Kunststoffes ist unkompliziert möglich und das Material besitzt wasserabweisende und atmungsaktive Eigenschaften.

Die Cast-Verbände und Schienen werden in unterschiedlichen Ausführungen angeboten. Der verwendete Härtegrad richtet sich nach der Verletzungsart und dem Anlageort. Es gibt rigide und semi-rigide Cast-Materialien. Rigide Cast-Verbände werden zur langfristigen und besonders stabilen Ruhigstellung von verletzten Strukturen eingesetzt. Die komplette Immobilisation kommt meist bei Frakturen und nach Repositionen zum Einsatz. Semi-Rigide Cast-Verbände ermöglichen eine funktionelle Immobilisation, das Material ist insgesamt flexibler und lässt eine Restbeweglichkeit zu. Es kann, im Gegensatz zu rigiden Cast-Materialien, mit einer Gips- oder Castschere geöffnet werden. Semi-regides Cast-Material kommt häufig bei Distorsionen, Luxationen oder nach Operationen zum Einsatz.

Cast-Verbände

Ein Cast-Verband ist ein umschließender, zirkulärer Verband, der zu einer Ruhigstellung und kompletten Immobilisation führt und meist im Bereich der Extremitäten angelegt wird.

Vor dem Anbringen eines stabilisierenden und dauerhaften Verbandes zur kompletten Immobilisation muss die betroffene Stelle geschützt und abgepolstert werden. Zum Hautschutz eignen sich Mullbinden oder Schlauchverbände, die eine Schutzschicht zwischen Verband und Haut bilden und damit Irritation verhindern. Zum Schutz vor Druckstellen oder Quetschungen wird nach Anlage des Hautschutzes eine Polsterung, mittels Polsterwatte oder durch einen gepolsterten Schlauchverband, angebracht.

Einfaches Anbringen – individuelles Modellieren

Der Kunststoff-Cast wird, genau wie der Gipsverband, durch Hinzugabe von Wasser aktiviert und direkt nach der Befeuchtung angelegt. Die Befeuchtung kann im Tauchverfahren (3-5 Sekunden) oder alternativ, nach der Anwicklung im trockenen Zustand, durch das Besprühen mit Wasser erfolgen. Im feuchten Zustand ist der Cast optimal modellierbar und kann schonend und passgenau angewickelt werden. Je wärmer das verwendete Wasser ist, desto schneller härtet der Verband aus. In der Regel ist der Verband nach ca. 20-30 komplett ausgehärtet und belastbar. Eine zusätzliche Verstärkung des Cast kann mit einer Longuette oder zusätzlichen Schiene erfolgen (zum Beispiel zur Fußsohlenverstärkung).

Cast-Schienen

Cast-Schienen werden als Primärverband bei Verletzungen wie Frakturen oder Distorsionen sowie Überlastungsreaktionen verwendet. Auch nach operativen Eingriffen sorgen Cast-Schienen für eine vorübergehende Ruhigstellung. Im Gegensatz zum zirkulären Gipsverband umschließt die Schiene nur einen Teil der verletzten Struktur und ermöglicht eine Restbeweglichkeit sowie Freiraum für mögliche Schwellungen. Besonders bei akuten Traumata mit Schwellneigung werden dadurch Stauungsödeme und Quetschungen des Gewebes verhindert. Nach dem Abschwellen der Extremität wird daher oftmals erst eine komplette Immobilisation durch einen zirkulären Gips- oder Cast-Verband vorgenommen. Cast-Schienen bestehen aus übereinander gefalteten Cast-Lagen oder vorkonfektionierten Longuetten.

Wie wird eine Cast-Schiene angelegt?

Cast-Schienen können individuell modelliert und angepasst werden, benötigen nur wenig Vorbereitung und sind daher einfach anzubringen. In der Vorbereitung ist lediglich ein Hautschutz mittels Schlauchverband oder Mullbinde anzubringen – eine zusätzliche Polsterung der Extremitäten ist oftmals nicht erforderlich, da die vorgefertigten Schienen meist schon ein umschließendes Polster besitzen.

Die Cast-Schienen werden individuell angepasst und feucht anmodelliert, durch Aktivierung mit Wasser, im Tauch- oder Sprühverfahren. Anschließend werden sie mit einer elastischen Binde, Klebebinde oder Haftbinde an der Extremität fixiert. Schon nach kurzer Zeit sind die Schienen getrocknet, ausgehärtet und können belastet werden. Die Cast-Schienen werden in vorgefertigten Abschnitten in verschiedenen Größen oder individuell zuschneidbar von der Rolle angeboten. Besonders in stark frequentierten Bereichen wie der Notaufnahme oder dem OP-Saal empfiehlt sich die kostengünstige und sparsame Verwendung von der Rolle.

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